Sodele, ich war jetzt das erste Mal mit der R3R auf einer 16-tägigen Tour in Gebieten, die ich so mit solch einem Dickschiff noch nicht befahren habe. Und wie bereits in einem anderen Thema erwähnt, war ich total überrascht, wie leicht sich dieses Moped in fast allen Lebenslagen fahren und führen lässt!
Die Tour ging aus Holland über Belgien nach Luxemburg, von da aus in die Vogesen für ein paar Tage. Dann weiter zum Bodensse bis hin zum Chiemsee und zum Schluss über den Harz wieder nach Hause in den Niederlanden. Insgesamt 3300km, also gneug Zeit, sich mit der Dicken vertraut zu machen.
Da ich auch das zweifelhafte Vergnügen von ein paar Regenfahrten hatte, weiss ich nun auch, dass man gerade dabei mit dem Originalzubehör aufpassen muss.
Und weil es fahrerisch wirklich nichts zu meckern gab und das Moped zusammen mit diesem Motor wirklich ein Sahnestück ist, komme ich zu den Kleinigkeiten, die mir dann doch etwas negativ aufgefallen sind und mir ggf. durchaus auch den Fahrspass hätten vermiesen können...
1. Connectivity
Das Thema hatten wir ja schon ein paar Mal, und einige haben es schon immer gewusst: Das kann man nicht gebrauchen...und ich gebe ihnen auch Recht, denn in dem jetzigen Zustand ist es aus meiner Sicht wirklich unbrauchbar und nach dem letzten App-Update sind Funktionen, die vorher noch eingermassen funktioniert haben, noch schlechter geworden. Und da ich mich bisher einem Navi-Aufbau aus ästhetischen Gründen verweigert hatte, war meine Lösung: Handy mit Calimoto (Jahresabo) im Tankrucksack in der Handyhülle, Sprachansage direkt auf mein SENA30K. Das hat auch ziemlich gut funktioniert, mit kleinen Problemen, die immer grösser wurden. Mittags war das Display auf Grund des Sonnenstands kaum noch ablesbar und als sich das Wetter dann auch noch entschlossen hatte, schön und warm zu werden, lief das Handy in der Hülle regelmässig heiss und musste gekühlt werden. Ausserdem wurde mit zunehmender Temperaur auch das Display immer dunkler und schlechter alesbar.
Kurz zu Calimoto: Ausmeiner Sicht eine Top-Software fürs Handy, mit ein paar kleinen Bugs. Zum Beispiel funktioniert das Zählen der Kreiselausfahrten nicht wirklich immer gut. Häufig stimmte die angesprochene Ausfahrt einfach nicht und ich habe mir angewöhnt, die Angabe lieber im Display auf der Karte nachzuprüfen.
2. Regenschutz
Grundsätzlich für dieses Design nicht schlecht, man weiss ja, was man für einen Hobel da fährt und nach einer ordentlichen Regenfahrt ist man halt eingesaut.
3. Regenschutz die Zweite
Der zweite Teil betrifft die Originalkoffer. Auf Grund der Bauweise ist es natürlich ersichtlich, dass sie für sich nicht wasserdicht sein können und aus gutem Grund hat Triumph ja auch Regenhauben dazu gepackt. Leider Gottes scheint es aber so zu sein, dass Regenwasser, beim Ablösen vom Reifen genau auf Höhe der Schlösser, unter die Regenhaube gedrückt wird und somit auch wieder in den Koffer eindringen kann. Also wieder ein Teil für den Erfahrungsrucksack...alles schön in Tüten einpacken, dann bleibt alles trocken..die Regenhauben kann man dafür mal grundsätzlich daheim lassen.
4. Kofferverriegelung am Moped
Dieser Punkt hätte wirklich ärgerlich und gefährlich werden können. Die Verriegelung ist aus meiner Sicht nicht wirklich exakt in der Rückmeldung, ob die Verriegelung sitzt oder nicht. Zweimal ist es mir passiert, dass ich nach dem Einhängen noch einmal an den Koffern "geruckelt" habe und mich, so dachte ich jedenfalls, vergewissert hatte, dass der Koffer fest sitzt.
NAch ein paar etwas holperigen Strassenabschnitten meinte dann meine Frau, dass meine Koffer etwas merkwürdig lose aussehen würden. Tatsächlich war der Koffer aus der Verriegelung gesprungen und wurde nur noch von den Einschubhaltern gehalten.
Nach ein bisschen Herumprobieren habe ich dann für mich festgestellt, wie ich sicherstellen kann, dass die Verriegelung wirklich sitzt: Ich hatte bisher das Schloss immer komplett geöffnet und nach Andrücken des Koffers verschlossen. Ergebnis: siehe oben
Nun öffne ich das Schloss nicht mehr ganz, sondern lasse das Schloss in die Verriegelung allein einrasten. Der ein oder andere mag jetzt denken: JO, war doch klar, aber ich musste das erst lernen, weil ich das so von noch keinem Koffer kannte und vielleicht hilft es ja auch dem ein oder anderen, der die Tour noch vor sich hat.
Was mich aber nach wie vor irritieirt, ist, dass die Schlösser in ihren Halterungen sehr labberig sitzen und da mir beim ersten Koffer mal das ganze Schloss entgegenkam, halte ich mittlerweile lieber einen Daumen auf dem Schloss, bevor und während ich den Schlüssel abziehe.
Tja, das war es dann aber auch schon, was es zu meckern gab...
Wie gesagt, der Motor ist ein Gedicht, der Durchschnittsverbrauch bei 6,2 ltr und Abends keine Verspannungen in der Muskulator, obwohl es sich nicht um eine GT handelt. Alles in allem also für mich die richtige Entscheidung, nach dem ersten Diebstahl im letzten Jahr wieder zum gleichen Moped zu greifen!!