Da ich in einem anderen Thread schon angefangen habe und dabei diesen schon aus Versehen annähernd gekapert habe, eröffne ich diesen neuen Thread, werde aber die bisherigen Erfahrungen mit reinkopieren...
-Einbau im Helm ist wirklich nicht schwer, man muss nur schauen, wie die Beschaffenheit des Helms ist und sich dann für die richtige Befestigung entscheiden. Grundsätzlich sollte aber für jeden Helm eine Möglichkeit vorhanden sein
-Der Platz für die Platzierung des Halters und später des Displayhalters kann knifflig werden. Ich glaube, ich habe den Worst Case: Sonnenblende und Brillenträger. Ich musste also aufpassen, dass die Sonnenblende nicht am Displayhalter anliegt oder versperrt, außerdem darf man aber auch nicht zu weit in den Helm gehen, denn sonst stößt das Display selbst schnell an die Brille. Bei mir ist es jetzt so, dass ich den Displayhalter abnehme um den Helm ab- oder aufzusetzen. Gewöhnungsbedürftig, aber leicht machbar, da er ja durch Magnete gehalten wird.
- Einschalten und das erste Mal mit Handy verbinden ging problemlos. Einzig die Bereitschaftsanzeige ist zuerst ungewöhnlich. Nach dem Einschalten blitzt kurz ein Lämpchen auf, danach gibt es keine Rückmeldung mehr am Gerät. Dies ergibt aber auch Sinn, denn man möchte ja nicht ständig eine störende Lichtquelle im Sichtfeld haben.
- Einstellungen für die Anzeige sind sehr gut gelöst. Neben den Hauptmodi kann in jedem Modus noch zusätzlich eingestellt werden, was gezeigt werden soll und was nicht.
- Import von gpx.-Dateien funktioniert im Gegensatz zur Triumph-App innerhalb der TILSBERK-App sehr gut.
- Die Darstellung der Symbole im HUD ist sehr gut lesbar und sehr klar
Fragen:
Wie ist das mit Brille?
Antwort:
Ich habe eine Gleitsichtbrille. Wie gesagt, den Fahrtest noch außer Acht lassend, habe ich folgendes bei mir festgestellt:
Das HUD wird von oben soweit heruntergeklappt, dass man die Einblendungen gut sieht. Das begünstigt den Faktor der Gleitsichtbrille, dass man nach "oben" durch das HUD schauen muss. Das war bei mir auch sehr wichtig, denn ich brauche den unteren Teil, um ordentlich den Tacho ablesen zu können. Und da die Einblendungen so fokussiert sind, dass die dargestellten Elemente auf etwa 10m Entfernung "dargestellt" werden, kommt es beim schauen durch den Teil der Brille, der für die Ferne zuständig ist, auch zu keinen Behinderungen.
Fahrtest
Mein Setup:
Helm HJC I-70 mit Sonnenblende
Gleitsichtbrille
IPhone XR
Navigationssoftware: Original Tilsberk
Inbetriebnahme:
Anfangs schon etwas gewöhnungsbedürftig, da noch ein Schritt, nämlich Einsetzen des HUD, dazu kommt. Für mich am besten hat es damit funktioniert, dass ich erst den Helm, dann die Brille und dann erst das eingeschaltete HUD eingesetzt habe. Beim ersten Mal etwas fummelig, aber nach etwas Eingewöhnungszeit kein Problem. Wenn alles sitzt, die Projektionsscheibe ausrichten, am besten noch ohne Handschuhe.
Dann habe ich meine gpx.-Datei importiert in die Tilsberk-Software importiert. Hierbei ist mir aufgefallen, dass der eingeblendete Fortschrittsbalken keinerlei Fortschritt anzeigt, sondern nach einer Weile auf 100% springt. Das ist ein kleiner, aber durchaus verschmerzbarer Bug, ich wollte ihn nur erwähnen.
Beim ersten Start wurde ich gefragt, ob die Software auf meinen Standort zugreifen darf und ich habe, wie meistens, auf "Bei Verwendung der App" geklickt.
Dann kann es ja losgehen, dachte ich mir, habe das Display vom Handy ausgeschaltet und fuhr los. Da ich mich ja komplett führen lassen wollte, hab ich mir auch keinerlei Gedanken mehr über die Route gemacht und hab mich dann erstmal darüber gewundert, warum zwar Handydaten angezeigt wurden, jedoch keine GPS-Daten...also bin ich erstmal frei Schnauze und abweichend der geplanten Route gefahren bis zum nächsten großen Parkplatz. Dort hab dann die Freigabe geändert in "Immer freigeben" geändert und siehe da, dann kamen auch ohne Handydisplay Daten im HUD an. Nun dachte ich, ich hab jetzt etwas mehr Muse, mich an der Darstellung zu erfreuen.
Was mir auf jeden Fall auffällt, ist die klare Darstellung der Zeichen im HUD. Auch die Nutzung der Sonnenblende stellt überhaupt kein Problem dar, da muss man halt nur bei der Montage etwas aufpassen. Einzig wenn man über Kopfsteinpflaster rumpelt, kann es passieren, dass sich die kleine Scheibe etwas bewegt und man wieder nachjustieren muss. Alles in allem aber kein Problem. Was ein bisschen gewöhnungsbedürftig ist, ist die Tatsache, dass da nun doch ein schwarzer Balken zusätzlich im Sichtfeld hängt. Aber wie gesagt, das ist gewöhnungsbedürftig, aber keine echte Beeinträchtigung.
Von daher muss ich sagen: Mit dem Teil zu fahren macht richtig Spaß, anfangs fühlt man sich wie direkt aus der Zukunft, der Blick geht kaum noch runter aufs Mopeddisplay, da alle relevanten Daten mit einem kurzen Blick aufs HUD vorhanden sind. Natürlich muss man auch noch selbst auf die Verkehrsschilder achten, aber im Großen und Ganzen passten auch die Warnungen bzw. die Anzeige der erlaubten Höchstgeschwindigkeit. Die aktuelle Geschwindigkeit wird ausreichend schnell aktualisiert und ist daher auch sehr gut verwendbar.
Navigation:
Hier kommen wir zum aktuellen Schwachpunkt...
Ich muss aber vorausschicken, dass ich erst nach meiner Fahrt zwei Dinge gesehen habe:
1. Ich hatte noch kein Update auf die neueste Firmware gemacht
2. Grundsätzlich scheint sich das HUD auch mit Calimoto in der Vollversion zu vertragen.
Meine Testfahrt war also mit veralteter Firmware und nur mit der Tilsberk Navigation.
Wie bereits erwähnt, bin ich ja ein Stück abseits der Route gefahren, wobei die Route 2 Wegpunkte enroute und das Ziel beinhaltete, also nicht grad eine große Herausforderung.
Als ich mich also wieder auf den Weg gemacht habe, hat mich das Navi zunächst wieder in Richtung Heimat gelotst, dann wieder in die Richtung, aus der ich grade gekommen war, nur um mich wieder wenden zu lassen und mich durch einen Teil der Altstadt zu führen, wieder zurück in die Richtung des Parkplatzes an dem ich die Einstellungen geändert hatte, kurz vorher aber wieder wenden und zurück in die Altstadt. Auf Grund des des dichten Verkehrs hatte ich mich also alles in allem nach etwa einer Stunde noch keine 2 Kilometer von daheim entfernt. Dann hab ich mir doch mal die Routenführung angeschaut und siehe da, die Software hatte sich irgendwo in einer Navigationsschleife gefangen und hätte mich bis zum Jüngsten Gericht immer wieder die selbe Runde geführt. Und dabei wäre es ein leichtes gewesen, von dem erwähnten Parkplatz aus zum nächsten Wegpunkt zu rechnen.
Also habe ich mir gedacht, ich mache es der Software etwas einfacher und fahre nun nach eigenem Wissen auf die geplante Route. Und siehe da, plötzlich konnte sie auch umrechnen und zeigte geradeaus in die richtige Richtung.
Die Balkennavigation ist dafür vollkommen ausreichend. Was mir jedoch missfällt, ist, dass das Umschalten auf eine neue Wegweisung relativ langsam erfolgt. Erst deutlich nach einer Kreuzung schaltet das Display um auf die neue Richtung und das kann durchaus etwas zu langsam sein, wenn man in der Stadt schnell hintereinander abbiegen muss.
Außerdem fiel mir auf, dass ab und zu plötzlich der Navigationspfeil "ausgeschaltet" wurde und nur noch aus meiner Sicht zufällige Entfernungen angezeigt wurden. Das ist dann sehr ärgerlich, wenn man keinerlei Richtungsanweisungen bekommt, der Streckenzähler auf 0 geht und man dann 50m später wenden soll....Zu dem wurde ich einmal gebeten abzubiegen, nur um dann sofort wieder wenden zu müssen und zurück zur Hauptstraße zu fahren.
Klar, normalerweise soll der Kopf ja weiterhin mitdenken, aber in einer völlig unbekannten Gegend weiß man ja nicht, warum man plötzlich von der Hauptstraße abbiegen soll..evtl hat das Navi ja Informationen über den Verkehrsinfodienst bekommen...
Fazit der ersten Testfahrt...
Hardware: Das HUD selbst ist ein sehr schönes Gerät, welches klar abzulesen ist und durchaus in der Lage ist, mir die "Arbeit" zu erleichtern. Die Anzeige ist klar und passt sich den Lichtverhältnissen an. Selbst bei tiefstehender Sonne waren die eingespiegelten Daten noch gut erkennbar.
Software: Dies ist in der von mir gefahrenen Konfiguration noch ziemlich ausbaufähig und, so musste ich feststellen, sogar noch etwas schlechter als die Triumph-Navigation. Der Wechsel von einem zum anderen Navigationspunkt ist in beiden noch zu langsam und leider bietet auch die Tilsberk noch nicht die Möglichkeit, dass man eine Vorwarnung zum nächsten Richtungswechsel bekommt.
Wie bereits erwähnt, bietet das HUD aber nun auch die Möglichkeit, die Daten von Calimoto zu bekommen. Das, zusammen mit dem neuesten Firmware-Update werde ich dann als nächstes testen, ich befürchte aber, das wird noch ein bisschen dauern...
Unterm Strich ist das Ganze aber durchaus eine Überlegung wert, wenn man, wie ich, keinen Navi-Aufbau bzw. Handyhalterung am Lenker haben möchte.
Fragen:
Wie sieht es denn mit dem Absetzen der Brille und der Projektionsscheibe aus?
Muss die Projektionsscheibe dann in eine andere Position gebracht werden?
Ich nehme weiterhin an das vor jeder Fahrt die Projektionsscheibe erneut justiert werden muss, was aber problemlos möglich sein sollte.
Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit das die Verstellung der Projektionsscheibe "ausleiert".
Antwort:
Die Reihenfolge der "Inbetriebnahme" hat sich für mich am besten ergeben: Helm-Brille-HUD. Die Projektionsscheibe habe ich dafür aus Fahrersicht nach vorn geklappt, damit ich sie dann ausrichten kann und sie nicht an die Brille stößt. Beim Absetzen sollte man auch das HUD nach Möglichkeit wieder abnehmen, denn es hält zwar super während der Fahrt, kann aber durch Unachtsamkeit beim Helmabsetzen abgelöst werden, da es ja nur durch Magnete gehalten wird.
Zum Ausleiern kann ich noch nichts sagen, aber wenn es über richtig üble Straßen geht, kann es schon mal passieren, dass sich die Scheibe leicht verschiebt.
Ende Auszug.